Viele Eltern gehen mit ihrem Kind zu spät oder gar nicht zur Vorsorge in die Zahnarztpraxis. Das hat Folgen für die Gebissentwicklung: Milchzahnkaries ist ein großes Problem bei Kindern unter drei Jahren. Unsere Kinderzahnärztin Meike Wenzlaw erklärt, was Eltern gegen Milchzahnkaries tun können.

Junger Patient bei der Zahnvorsorge in der Zahnarztpraxis Zahnärzte im Wengentor in Ulm.

Wichtige Faktoren: Ernährung und Zahnpflege

Ob ein Kind gesunde Zähne hat, hängt ganz entscheidend von der Ernährung und der Zahnpflege ab. Die Kariesbakterien im Speichel können nur für schmerzhafte Löcher sorgen, wenn wir sie regelmäßig mit zuckerhaltigen Speisen füttern. Sie wandeln den Zucker zu Säure um, die den Zahnschmelz angreift. Wenn die Kinderzähne dann nicht regelmäßig geputzt werden, haben die Kariesbakterien leichtes Spiel.

Die aggressiven Bakterien greifen die Zahnhartsubstanz an. Sie fressen sich förmlich durch den Zahnschmelz, das Dentin und den Zahnzement bis ins Innere des Milchzahns und verursachen dabei schmerzende Löcher.

Anzeichen für eine frühkindliche Karies:

  • Zahnfleischentzündung
  • Sichtbarer Zahnbelag
  • Weiße Flecken auf dem Zahnschmelz

Geht ein Milchzahn zu früh verloren, hat das Auswirkungen auf die Gebissentwicklung. Die Milchzähne sind Platzhalter für die bleibenden Zähne und sorgen unter anderem dafür, dass sich der Kieferknochen richtig ausbildet. Ohne einen Milchzahn fehlt es dem Knochen an Belastung. Kieferfehlstellungen und eine falsche Bisslage können die Folge sein.

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Tipps von Ihrer Kinderzahnärztin

Das können Eltern verhindern, indem sie bereits früh den Grundstein für ein gesundes Kindergebiss legen.

Zahnärztin Meike Wenzlaw: „Um frühkindlicher Karies vorzubeugen, ist entscheidend, dass Eltern mit ihren Kindern rechtzeitig, und zwar ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes, in einer Zahnarztpraxis vorstellig werden. Bei diesem Termin steht nicht die Untersuchung der Zähne und der Mundhöhle im Vordergrund, sondern vielmehr eine Aufklärung der Eltern bezüglich Mundhygiene, Fluoridierungsmaßnahmen und zahngesunder Ernährung.“

Tipps zur Vorbeugung frühkindlicher Karies:

  • Zähneputzen: Eltern sollten ab Durchbruch des ersten Milchzahnes mit dem Zähneputzen beginnen und ihr Kind bis etwa zum 8. Lebensjahr darin unterstützen und gründlich nachputzen. Auch Milchzähne sollten bereits von Anfang an zweimal täglich geputzt werden.
  • Fluoride: Fluoride stärken den Zahnschmelz und reduzieren das Kariesrisiko. Wir klären Eltern über Fluoridierungsmaßnahmen (fluoridhaltige Zahnpasta, Fluoridtabletten, fluoridiertes Speisesalz) und die altersentsprechende Dosierung für ihr Kind auf.
  • Nuckelflaschen: Das Dauernuckeln aus Nuckelflaschen sollte vermieden werden, da dies die natürliche Schutzfunktion des Speichels reduziert. Besonders gefährlich sind Nuckelflaschen, wenn diese mit zuckerhaltigen Getränken (gesüßte Tees, Fruchtsäfte) gefüllt sind und die Milchzähne so stundenlang von Zucker und Fruchtsäuren umspült werden (beispielsweise zum Einschlafen). Eltern sollten ihr Kind möglichst frühzeitig an das Trinken aus einem Becher gewöhnen und die Nuckelflache bis spätestens zum ersten Geburtstag abgewöhnen.
  • Zahngesunde Ernährung: Kinder müssen nicht komplett auf Zucker verzichten. Entscheidend für die Kariesentstehung ist nicht die Menge des Zuckers, sondern die Häufigkeit des Zuckerkonsums. Deshalb sollten süße Zwischenmahlzeiten vermieden und Süßes (gilt auch für Getränke!) nur während oder im Anschluss an die Hauptmahlzeiten erlaubt werden. Zahnfreundliche Durstlöscher sind Wasser oder ungesüßte Tees.

Wir unterstützen Sie gerne beim zahngesunden Start. Fragen Sie in unserer Praxis nach und vereinbaren Sie einen Termin mit unserer Kinderzahnärztin.